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Theolog:innen stellen Begründung für katholische Homofeindlichkeit in Frage

Der aktuelle Report des Wijngaards Institute for Catholic Research: „Christian Objections to Same-Sex Relationships: An Academic Assessment“

Das Katholische LSBT+ Komitee weist auf die Veröffentlichung des aktuellen Reports des Londoner Wijngaards-Institute for Catholic Research hin. Der Report enthält einige bahnbrechende neuere Forschungsergebnisse, die eine Neubewertung der biblischen Aussagen zu gleichgeschlechtlichen Beziehungen notwendig machen. Er wird zusammen mit einer „Akademischen Erklärung“ veröffentlicht, die von 66 Forscher:innen unterzeichnet worden ist. Das Katholische LSBT+ Komitee hat die deutsche Übersetzung des Wijngaards-Reports angefertigt.

„Der Report greift neueste Forschungsergebnisse zu den einschlägigen biblischen Texten im Buch Leviticus und im Römerbrief auf. Er legt auf sehr konzise Weise dar, dass man der Bibel keine Argumente gegen auf Dauer und Treue angelegte gleichgeschlechtliche Beziehungen entnehmen kann. Die Verdammung von homosexuellen Handlungen durch das Lehramt hat jetzt keine theologische Grundlage mehr“, sagt Dr. Michael Brinkschröder, Sprecher des Katholischen LSBT+ Komitees.

„Der Report kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Seine Ergebnisse liefern wichtige Impulse für die Debatte über gleichgeschlechtliche Beziehungen in der katholischen Kirche, die aktuell im Rahmen des Synodalen Wegs, aber auch in vielen Kirchengemeinden und Diözesen geführt wird“, ergänzt Veronika Gräwe, Sprecherin des Katholischen LSBT+ Komitees.